Erlebnisbericht Marrakesch E-Prix 2019, Teil 1

Blick in die Boxengasse
Liebe Leser meines Blogs, euch ist bestimmt schon aufgefallen, dass meine Aktivitäten hier stark zurückgegangen sind. Allerdings nimmt mich die Arbeit als Redakteur für e-Formel.de, die ich ja neben meinem eigentlichen Vollzeitjob betreibe, so sehr in Anspruch, dass mir das Blog-Schreiben ehrlich gesagt nicht mehr ganz so viel Freude bereitet - zur Zeit verbringe ich meine Freizeit lieber vor dem Fernseher oder beim Gaming. Aber ich gelobe für das Jahr 2019 Besserung und möchte hiermit gleich mit Blogeintrag Nummer 1 in diesem Jahr anfangen.

Nachdem ich bereits 2018 als Journalist für e-Formel.de beim Paris E-Prix und zweimal als Besucher beim Berlin E-Prix gewesen bin, habe ich nun die erste größere Reise für ein Formel-E-Rennen hinter mir: vom 10. bis zum 14. Januar, also Donnerstag bis Montag, besuchte ich Marrakesch. Mein Programm war hierbei sehr vollgepackt: Ankunft am Abend des 10. mit anschließendem Journalisten-Dinner anlässlich der einjährigen Partnerschaft der Formel E mit Titelsponsor ABB, am 11. Januar dann der Medientag mit Trackwalk, gefolgt vom eigentlichen Renntag und dem Rookie-Test am Sonntag. Den Rückreisetag hatte ich dann in Marrakesch zur freien Verfügung und konnte auch etwas von der Stadt sehen und erleben, bevor es um 20 Uhr wieder Richtung Deutschland ging.

Die Vorbereitungen für meine Reise begannen dabei schon Anfang November: Da ich zuvor noch nie die EU verlassen hatte, benötigte ich einen Reisepass. Kein großer Akt, wie sich herausstellte: Mit einem biometrischen Passbild, dass ich noch von der Beantragung meines neuen Personalausweises übrig hatte, ging ich ins Bürgerbüro meiner Stadt. Hier wurden meine Fingerabdrücke genommen, ich bezahlte 60 Euro und durfte den Reisepass dann rund vier Wochen später abholen. Ein kurzer Check auf der Internetseite des marokkanischen Konsulats ergab, dass ich kein Visum zur Einreise benötigte, der Reisepass genügte.

Außerdem suchte ich nach günstigen Flügen, und wurde hier bei einer Billigfluglinie fündig. Für die Anreise kam jedoch nur der Donnerstag in Frage, daher entschied ich mich gegen den Flughafen Köln/Bonn. Hier gehen Flüge dieser Airline nach Marrakesch nur am Montag oder am Freitag. Ich schaute mich nach Alternativen im näheren Umkreis um, und fand hier zwei Optionen: Frankfurt/Hahn oder Brüssel. Ein kurzer Check ergab, dass beide Flughäfen für mich ähnlich gut (also schnell und günstig) erreichbar waren.

Da mein Kollege Tobi Bluhm ebenfalls nach Marrakesch flog und er von Mainz aus eine deutlich kürzere Anreise nach Frankfurt/Hahn hatte, entschied ich mich gegen Brüssel. Eine gemeinsame Anreise mit Tobi war mir mehr als Recht. Den Rückflug buchte ich dann jedoch am Montag nach Köln/Bonn - Tobi musste wegen seines Studiums bereits am Sonntag wieder zurückfliegen. Etwas umständlich war, dass bei der Buchung eines einzelnen Flugs von Marrakesch nach Köln/Bonn alle Preise auf der Webseite der Fluggesellschaft in MKD angegeben werden. Aber da der Umrechnungskurs ca. 10:1 betrug, war das eigentlich kein Problem, so gut im Kopfrechnen bin ich dann ja doch noch ;-)


10. Januar, 17:25 Uhr: Ich verlasse zum ersten Mal in 
meinem Leben Europa, oben links sieht man Gibraltar
Die Preise waren unschlagbar: 9,99 Euro kostete mich der Flug nach Marrakesch. Da ich mit 1,95 Meter Körpergröße für einen 3-Stunden-Flug keine Lust auf einen normalen Sitzplatz hatte, buchte ich dann noch einen Sitzplatz mit erhöhter Beinfreiheit, Priority-Boarding und ein zweites Handgepäckstück dazu. Gesamtkosten: 33,99 Euro. Schon fast teuer im Vergleich dazu die Anreise nach Frankfurt-Hahn: 19,99 Euro Super-Sparpreis für die Fahrt mit dem IC von Bonn nach Koblenz und 12,10 Euro für den Shuttle-Bus zum Flughafen Frankfurt-Hahn. Ähnlich der Rückflug: Flug, Sitzplatz mit erhöhter Beinfreiheit, Priority-Bording und zweites Gepäckstück für 44,08 Euro. Da mein Flug aber erst um Mitternacht landen sollte und es unter der Woche um diese Uhrzeit keinen ÖPNV mehr hier in der Gegend gibt, ließ ich mich am Flughafen abholen.

Eben jener Tobi Bluhm hatte in der Zwischenzeit nach günstigen Unterkünften in Marrakesch gesucht und in unmittelbarer Nähe der Strecke (100 Meter Fußweg zu Kurve 1) ein unschlagbar günstiges Hotel mit noch mehreren freien Zimmern für das Rennwochenende gefunden. Ich bezahlte dort für vier Nächte (inklusive kostenlosem WLAN) weniger als 100 Euro! Das Zimmer war für meine Zwecke vollkommen ausreichend und würde ich jederzeit wieder buchen. 2,50 Euro Tourismusabgabe pro Nacht musste ich dann noch vor Ort bezahlen.

Die Vorbereitungen waren damit abgeschlossen, Urlaub bei meinem Arbeitgeber eingereicht und genehmigt - Marrakesch konnte kommen. Nicht ganz, es fehlte noch meine Akkreditierung. Also nahm ich kurz nach dem Jahreswechsel mein Schreiben mit der Bitte um Akkreditierung für den Paris E-Prix, änderte ein paar Kleinigkeiten wie das Datum und das Rennen, für das ich akkreditiert werden sollte, und schickte es an meinen "Chef" bei e-Formel.de - Timo kümmerte sich dann um die Beantragung bei der FIA. Da die FIA jedoch zum 1. Januar ein neues Akkreditierungssystem einführte, war dies etwas umständlicher als gedacht. Aber mit der Hilfe der Pressestelle der Formel E war auch das kein Problem. Schon am 5. Januar kam die Bestätigung von der FIA, dass ich akkreditiert sei.

Zwischenzeitlich waren Tobi und ich damit beschäftigt, eine Liste mit Fragen an Fahrer und Teamverantwortliche zusammenzustellen, die wir dann bei den Medienrunden stellen würden. Neben einigen aktuellen Themen vom Saisonauftakt in Diriyya waren hier auch einige Fragen dabei, die wir schon längere Zeit einmal stellen wollten.

Weiter geht es dann am Sonntag mit dem zweiten Teil meines Berichtes.

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